Das Rezept für den ersten, auf Ziegenkäse basierenden Kunststoff erhielt im Jahr 1530 der Benediktinerpater Wolfgang Seidel von Bartholomäus Schobinger, einem Kaufmann aus St. Gallen, der wissenschaftlich und alchemistisch interessiert war und sich auch mit Paracelsus bei dessen Aufenthalt in St. Gallen austauschte. Im Fuggerhaus in Augsburg trafen die beiden zusammen. Durch die Fugger wurde das Rezept erstmals niedergeschrieben und somit für die Nachwelt dokumentiert. Inzwischen liegt die weltweit produzierte Kunststoffmenge bei über 400 Millionen Tonnen jährlich, Tendenz stark steigend. Die Gruppe der Hochleistungs- und Fluorpolymere repräsentiert zwar nur etwa 1 % der Gesamtmenge der Kunststoffe, spielt aber aufgrund Ihrer überdurchschnittlichen Performance eine dominante Rolle bei innovativen Anwendungen. In den Bereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität, Medizintechnik und IT-Infrastruktur zum Beispiel gehören sie zu den Schlüsselkomponenten und sind dort nicht zu substituieren.